Wie Envu Schädlingsbekämpfern bei der Eindämmung der Bedrohung durch Nagetiere hilft

Was ist die derzeitige Lage in der EU? In diesem Interview beantwortet Daniel Lucien, Market Development Manager und Technical Field Support für die EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika), unsere Fragen.

Stellen Nagetiere in Europa eine große Bedrohung dar?

Daniel Lucien: Ja, dieNagetierpopulationen in Europa nehmen stetig zu, mit einer durchschnittlichen Spitze alle 3 Jahre und einer großen Spitze alle 6 Jahre.

Die Hauptgründe für diese wachsenden Zahlen sind:

• Probleme bei der Abwasser- und Abfallentsorgung in Städten;
• das Vordringen der Städte in die Lebensräume und Gebiete der Tiere;
• der häusliche Einsatz von Rodentiziden, der zuvor die Nagetierbekämpfung verbessert hatte, ist nun durch neue Vorschriften verboten: Der Durchschnittsbürger muss nun einen Dienstleister wie einen professionellen Schädlingsbekämpfer beauftragen.

Mit der menschlichen Bevölkerung wächst auch die Population der Nagetiere. Derzeit sind alle Arten von Gebieten betroffen: Auf dem Lande sind es vor allem Wühlmäuse und Wanderratten (Rattus norvegicus). In den Städten hingegen siedelt sich die Wanderratte allmählich überall an – und sie wird immer größer und wiegt jetzt zwischen 400 und 600 g!

Nagetiere stellen eine erhebliche Bedrohung für Gesundheit und Wohlergehen dar, da sie eine erhebliche Quelle für Asthma auslösende Allergene sind und bakterielle und virale Krankheiten wie Leptospirose und Toxoplasmose übertragen. Sie wirken sich auch auf die Wirtschaft aus, da sie zu Lebensmittelverlusten führen und Baumaterialien durch wiederholtes Anknabbern beschädigen (was zu Bränden führen kann).

Was sind die größten Herausforderungen für Schädlingsbekämpfer in der Praxis?

Daniel Lucien: In Europa besteht eine der größten Herausforderungen in der Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen. Schädlingsbekämpfer werden dazu angehalten, die EN 16636 (die europäische Qualitätsnorm für Schädlingsbekämpfungsdienste) zu befolgen – eine Gelegenheit für Kunden und Schädlingsbekämpfer, ihre Prozesse und Schädlingsbekämpfungsdienste zu verbessern.

Vor fünfzehn Jahren konnte eine Fachkraft zum Einsatzort kommen und schnell ein Rodentizid ausbringen und Fallen aufstellen. Dieser Vorgang wurde alle drei Monate wiederholt. Heute müssen die Fachkräfte sicherstellen, dass sie den richtigen Köder und Wirkstoff sowie die richtige Dosis des Produkts verwenden und die angemessene Anzahl von Besuchen durchführen. Außerdem müssen sie mehr Zeit vor Ort verbringen, um den Befall zu beurteilen und zu überwachen, indem sie die Fallen jede Woche kontrollieren. Dazu gehören die Planung und Vorbereitung vor Beginn der Anwendung, die Analyse und die Folgemaßnahmen.

Die Verordnungen betreffen auch:

• Zeit– Die Schädlingsbekämpfer besuchen den Einsatzort einmal pro Woche während 30 bis 45 Tagen, je nach Land.
• Ort – Die Schädlingsbekämpfer dürfen Rodentizide nur dort einsetzen, wo das Vorhandensein von Nagetieren bestätigt worden ist.
• Formulierung und Konzentration der Wirkstoffe– Die Verwendung von Breitspektrumprodukten wird zunehmend eingeschränkt.

Darüber hinaus gibt es Bedenken hinsichtlich der potenziellen Auswirkungen chemischer Produkte und der Art und Weise, wie wir mit ihnen umgehen könnten – was ebenfalls zu einem gewissen Druck auf die Gesetzgebung führt.

Wie geht Envu mit der immer präsenteren Resistenzproblematik um?

Daniel Lucien: Die zunehmende Pestizidresistenz bedeutet, dass einige Rodentizide bei bestimmten Nagetierpopulationen nicht mehr wirksam sind. Dies bedeutet, dass neue chemische Gruppen verwendet oder neue Formulierungen getestet werden müssen.

Die Neophobie (Angst vor neuem Futter) einiger Ratten ist ebenfalls ein wachsendes Problem, da sie bedeutet, dass die vorgeschriebenen Köderboxen für diese Art von Nagetieren nicht wirksam sind. Die Klügsten überleben und passen sich an, um sich der Bekämpfung zu entziehen: Das bedeutet, dass Ratten im Allgemeinen ihr Verhalten ändern und immer widerstandsfähiger werden.

Diese Neophobie ist ein Hindernis für die Nagetierbekämpfung und beeinträchtigt die Kundenzufriedenheit. Daher müssen die Köderboxen sorgfältig kontrolliert werden, und es können neue Techniken eingesetzt werden, wie z. B. Placebo-Köder.

Wie hilft Envu den Schädlingsbekämpfern bei der Schaffung gesunder Umgebungen?

Daniel Lucien: Envu arbeitet mit Berufsverbänden wie CEPA (Europäischer Verband der professionell ausgebildeten Schädlingsbekämpfer, in dem 65 nationale Verbände zusammengeschlossen sind) und Cefic (Europäischer Rat der chemischen Industrie) zusammen, die der Schädlingsbekämpfungsbranche – von den Herstellern bis zu den Endverbrauchern – wertvolle Beiträge liefern und sich für sie einsetzen. 

In den Produkten von Envu werden drei Arten von Wirkstoffen verwendet:

• Antikoagulanzien der ersten Generation (Coumatetralyl) in Racumin® Expert, einem Mehrdosenprodukt, das im Körper von Nagetieren schnell abgebaut wird (innerhalb von 15 Tagen).
• Antikoagulanzien zur einmaligen Anwendung (Brodifacoum, Difethialone) in Rodilon®, einem schnell wirkenden Produkt, das Nagetiere innerhalb von 4 bis 5 Tagen tötet.
• Andere Moleküle in Harmonix Rodent Paste®, einer Paste mit Cholecalciferol, die den Schaden für die lokale Fauna begrenzt: Ihre fraßhemmende Wirkung führt dazu, dass Nagetiere ihren Appetit verlieren und weniger Köder konsumieren. Dadurch wird die Umwelt weniger belastet und es wird weniger Produkt vor Ort verbraucht. Das Mittel wirkt innerhalb von 1 bis 2 Tagen.

Envu hat auch ungiftige Produkte wie Harmonix® Monitoring Paste, die zur Überwachung und als Vorköderung verwendet werden: Schädlingsbekämpfer können das Vorhandensein von Nagetieren feststellen, indem sie prüfen, ob diese verzehrt wurden, Neophobie begrenzen und potenzielle Schäden durch schnelleren Köderverbrauch reduzieren.

Diese Produktpalette ermöglicht es Technikern, Moleküle zu rotieren und IPM-Programme zu implementieren, um Resistenzen zu bekämpfen.

Durch Fachwissen und ein breites Angebot an Nagetierbekämpfungsprodukten hilft Envu Schädlingsbekämpfern, so effektiv wie möglich zu arbeiten. Dank Envu können sie sicher sein, dass sie effiziente Lösungen verwenden, die den EU-Vorschriften vollständig entsprechen